Mast- und Schotbruch zum Auftakt

Sturm sorgt zu Beginn der Kieler Woche für Verzögerungen. Veranstaltung gilt als wichtigster vorolympischer Test: 6000 Segler aus 50 Ländern nehmen teil. Die olympischen Klassen starten ihre Regatten am Mittwoch

Zerfetzte Segel, gebrochene Masten und wartende Sportler kennzeichneten den ersten Wettfahrttag der 109. Kieler Woche. Böen bis Stärke acht bei der traditionellen Aalregatta von Kiel nach Eckernförde machten das Rennen am Samstag zum Glücksspiel für die fast 270 teilnehmenden Yachten. Während die „Dickschiffe“ dem Sturm trotzten, waren Rekordsieger Gerd Eiermann (Duisburg/Kielzugvogel) und sein Rivale Wolfgang Hunger (Strande/505) im internationalen Teil der Kieler Woche zur Untätigkeit verdammt. Der Sturm mit zwei Meter hohen Wellen legte die Boote aus 15 Klassen auf den Dreiecksbahnen lahm.

„Wir haben einen Tag verloren“, sagte Regattachef Dieter Rümmeli, zeigte sich aber optimistisch, die ausgefallenen Wettfahrten in den nächsten Tagen nachzuholen. An der weltgrößten Segelveranstaltung bis zum nächsten Sonntag nehmen rund 6000 Segler in 2200 Booten teil. Sportler aus 50 Nationen haben sich angemeldet. Die elf olympischen Klassen starten am Mittwoch. Die Veranstaltung gilt als einer der wichtigsten Tests im vorolympischen Jahr.

Bei der Aalregatta – die Regatta heißt so, weil jede Besatzung am Ziel einen Räucheraal erhält – war die „Unique“ von Bernd Kriegel vor „Chrilla“ und „Blue“ am schnellsten. In der spektakulären VOR-60-Klasse gewann die „Challenge of Netsurvey“ (Großbritannien) vor der „Team RS“ (Neuseeland) und der „Team Eladers Ten Celsius“ (Schweden).

Die Kieler Woche war am Samstagabend von Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) und Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) eröffnet worden. 3,5 Millionen Besucher werden zu dem größten Volksfest Norddeutschlands erwartet. RÜDIGER EWALD