: Erst mal ein Leitfaden
Global Marshall Plan Initiative debattierte in Brüssel, wie Millenniumsziele erreichbar seien. Weltvertrag angestrebt
BERLIN taz ■ Die Global Marshall Plan Initiative hat ein ehrgeiziges Ziel: Sie strebt einen Weltvertrag an, der den Erfolg des Marshallplans der USA für Europa nach dem Zweiten Weltkrieg noch übertreffen soll. In Brüssel berieten in dieser Woche etwa 100 Aktivisten auf einer Konferenz, wie die UN-Millenniumsziele – die Halbierung der Armut bis 2015 etwa – erfüllt werden könnten. „Gesucht wurden Strategien, die Abgeordneten des Europäischen Parlaments für die Ziele des Marshallplans zu gewinnen“, sagt Helge Bork, Leiterin der Koordinationsstelle des Global Marshall Plan in Hamburg.
Nach den EU-Parlaments-Wahlen im Juni soll allen neuen Abgeordneten ein Leitfaden an die Hand gegeben werden. „In rund 60 geplanten Diskussionsforen in ganz Europa werden Beiträge zu diesem Buch entstehen“, sagt Helge Bork. Hat das aus basisdemokratischen Prozessen hervorgegangene Überzeugungsdokument gewirkt, soll das EU-Parlament ein Beratungsgremium einsetzen, um „eine entsprechende EU-Position als Zukunftsvision Europas für zukünftige Weltgipfel zu entwickeln.“
Der Plan zur Beseitigung der weltweiten Missstände würde jedes Jahr rund ein Zehnfaches seines Namensgebers kosten. 105 Milliarden Dollar pro Jahr soll der Marshall Plan im großen Stil zusätzlich von den reichen zu den armen Ländern umverteilen. So sieht es ein Vorschlag des Kurators der Stiftung Weltvertrag, Franz Josef Radermacher, vor, der unter anderem Wissenschaftlicher Beirat des Bundesverkehrsministeriums ist. Der Betrag soll über den Internationalen Währungsfonds, Welthandelsabgaben und Steuern auf Finanztransaktionen finanziert werden. MICHAELA KRAUSE
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