Große Gay Parade in São Paulo

PORTO ALEGRE taz ■ Die Gay Parade in der brasilianischen Millionenstadt São Paulo bricht sämtliche Rekorde: Unter dem Motto „Politik für Homosexuelle machen“ zogen am Sonntag mindestens 800.000 Menschen durch die Avenida Paulista, doppelt so viele wie im Vorjahr. Damit gehört das riesige Staßenfest zu den weltweit größten schwul-lesbischen Demonstrationen. Wie schon in den Jahren zuvor forderten die VeranstalterInnen ein Gesetz zur Regelung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften. Die auf der Parade umjubelte Bürgermeisterin von São Paulo, Marta Suplicy, sagte der Folha de São Paulo, ihr Gesetzesentwurf aus dem Jahr 1996 sei von der Wirklichkeit überholt. Gerichte hätten bereits zahlreiche Urteile zu Gunsten von Homosexuellen gefällt. Im Kongress von Brasília blockieren christliche Abgeordnete den Gesetzesentwurf Suplicys. José Genoino, der Vorsitzende der Arbeiterpartei PT, versprach auf dem Umzug, die brasilianische Regierung wolle sich für die Verabschiedung des Gesetzesentwurfs zur „Homoehe“ einsetzen. GD