Aus für Lemwerder

EADS-Konzernleitung beharrt auf Schließung des ASL-Werks in Lemwerder. Auffanggesellschaft in Sicht

Bremen taz/dpa ■ Das Schicksal der zivilen Flugzeugwartung beim Luftfahrt-Dienstleister Aircraft Services (ASL) in Lemwerder bei Bremen ist besiegelt. Während die EADS-Konzernleitung auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtaustellung in Berlin einen Vertrag für den Bau von 30 Ariane-Trägern unterzeichnete, beharrte sie kompromisslos auf der Schließung des Betriebsteils in Lemwerder mit rund 440 von insgesamt 650 Arbeitsplätzen. Mehrere hundert Beschäftigte versammelten sich nach Bekanntgabe der Schließungspläne schweigend am Betriebstor. ASL war der Betrieb mit den meisten Beschäftigten in der Region. Die Gemeinde habe sich, so der Bürgermeister des 7.500-Einwohner-Städtchens Hans-Joachim Beckmann (SPD), seit der Ansiedlung des ersten Flugzeug-Betriebs 1936 vollständig auf diese Industrie ausgerichtet.

Nach Angaben des Betriebsratsvorsitzenden Friedhelm Neumann werden bei ASL nur noch 210 Beschäftigte Arbeit finden. Sie sollen als EADS-Abteilung Service- und Bauaufträge für den militärischen Flugbetrieb erledigen. 190 Mitarbeiter wolle der Konzern in anderen Betrieben unterbringen. Für weitere 150 soll es ein Jahr lang Plätze in einer so genannten Beschäftigungsgesellschaft geben. Mit 100 anderen will EADS Altersteilzeit vereinbaren. Die Startbahn wird nach den Angaben des Betriebsrats stillgelegt. hey