Andrang am Eck

Polizei findet Drogendealer am Eck. Der Grund: Sie bemerkt einen „verräterischen Andrang von Kunden“

Bremen dpa/taz ■ Am Samstagmorgen, wenn das Viertel für gewöhnlich im tiefen Koma liegt und vom Einkauf bei Extra und Karl Safft träumt, beobachteten findige Streifenpolizisten einen „verräterischen Andrang von Kunden“. Dank dieser ungewöhnlichen Beobachtungsgabe konnte die Polizei einen Drogendealer auffliegen lassen.

Wie die Polizei am Montag berichtete, waren aufmerksame Beamte wegen „ungewöhnlicher Personenbewegungen“ auf der Straße misstrauisch geworden. Die Polizisten stießen rasch auf die Wohnung eines 25-Jährigen, der zunächst den Handel mit Rauschgift abstritt. Die Durchsuchung brachte aber mehrere Kilogramm Marihuana zu Tage.

Bei ihrer Durchsuchungsaktion entdeckten die Beamten in einer Tasche auch minutiöse Aufzeichnungen des offenbar in Geldsachen recht korinthenkackerischen 25-Jährigen über die von ihm per Drogenhandel eingenommenen Gelder. Demnach hatte der Mann seit Januar rund 50 Kilogramm Drogen im Gesamtwert von weit mehr als 100.000 Euro umgesetzt. Der 25-Jährige legte schließlich und notgedrungen ein Geständnis ab. Er sitzt nun in Untersuchungshaft.