Rüffel für Direktorin

Thüringer Landesregierung bestätigt Missbilligung von Erfurter Schuldirektorin nach Gutenberg-Massaker

ERFURT dpa ■ Die Thüringer Landesregierung hat als Konsequenz aus dem Bericht einer Kommission zum Erfurter Schulmassaker eine Missbilligung der Schuldirektorin angekündigt. Zudem solle das Katastrophenschutzgesetz nach der Landtagswahl geändert werden. PDS und SPD kritisierten die Konsequenzen als ungenügend. Der 19-jährige Robert Steinhäuser hatte im April 2002 am Gutenberg-Gymnasium 16 Menschen erschossen und sich selbst getötet. Nach öffentlicher Kritik rollte eine Kommission den Fall erneut auf.

Die Missbilligung gegen die Direktorin Christiane Alt war bereits kurz nach der Bluttat vorläufig ausgesprochen worden und wurde nun bestätigt. Alt und Steinhäuser hatten sechs Monate vor der Tat wegen eines gestörten Vertrauensverhältnisses einen Schulwechsel vereinbart. Das sei pädagogisch vertretbar gewesen, die Äußerungen Alts dazu aber unangemessen, so CDU-Kultusminister Michael Krapp. Das Gesprächsprotokoll erwähnt einen förmlichen Verweis, für den die rechtliche Grundlage fehlte. Die Kommunikation zwischen Schulen und Schulämtern müsse verbessert werden. Bis zu 30 Schulverweise würden nachträglich geprüft.