„Exodus“-Autor Leon Uris gestorben

Der US-Schriftsteller starb im Alter von 78 Jahren. Er hinterlässt ein umfangreiches Werk

BERLIN dpa/taz ■ Leon Uris ist tot. Der Autor des Roman-Epos „Exodus“ starb am Samstag im Alter von 78 Jahren in seinem Haus in Shelter Island im US-Bundesstaat New York. Das teilte seine Familie gestern mit.

Das 1958 veröffentlichte und später in Hollywood von Otto Preminger verfilmte Buch „Exodus“ gilt vielen Kritikern als literarisches Hauptwerk über das Schicksal der europäischen Juden vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur Proklamation des Staates Israels im Jahr 1948.

Der 1924 in Baltimore geborene Sohn eines Tapezierers, der im Zweiten Weltkrieg beim US-Marinekorps kämpfte, setzte für seinen berühmtesten Roman die später oft kopierte Technik der Mischung von Reportage und realen Geschehnissen sowie der Darstellung von Gestalten der Zeitgeschichte mit erfundenen Schicksalen ein. Das in viele Sprachen übersetzte Buch stand in Ländern des Ostblocks auf dem staatlichen Zensur-Index.

In jüdischen Kreisen der Sowjetunion wurde es als geheime Bibel der Auswanderung nach Israel gelesen. Uris hatte nach dem Krieg zunächst als Reporter gearbeitet. Nach der Veröffentlichung von Erzählungen erreichte er 1953 erstmals eine Millionenauflage mit „Urlaub bis zum Wecken“. Uris’ Roman „Topaz“ wurde 1969 von Alfred Hitchock verfilmt.