Zwischen Roq und Anti-Rock

Hey, wo ist sie denn geblieben, die Sonne, die gelbe Sau (frei nach Peter Licht)? Ist es schon wieder soweit, dass man sich in wenig hellen Schuppen zusammenpfercht und Konzerten lauscht statt an der Elbe in der Sonne ein paar Bierchen zu zischen und dem Wasser beim Fließen zuzuschauen?

Na, das wird schon wieder. Schließlich hat der Sommer erst am Samstag angefangen. Und so eine Sonnenpause ist gesund für den Teint, und manchmal gut zum Sich-sammeln, und auch gut für das Hafenklang, wo heute Abend Cardiophon und Roq aufspielen und ein Mann namens Autokraft die Platten des Abends auflegt.

Cardiophon, die den Abend eröffnen, sind zwei Männer und eine Frau. Sie spielen langsame traurige Lieder mit Gitarren, die wie romantische Klavierliedbegleitung klingen. Ihre Texte, die von zwei Stimmen interpretiert werden, stammen aus verschiedenen Epochen. Cardiophon klingen angenehm ruhig, verwunschen, manchmal fremdartig und immer Anti-Rock.

Ganz anders klingen Roq, wie der Name schon vermuten lässt. Roq sind ebenfalls zwei Männer und eine Frau. Sie stehen nebeneinander an drei Synthesizern, spielen darauf und schrauben daran, singen ab und zu, spielen manchmal Bass und Gitarre, immer wieder anders, immer im Wechsel, doch ohne Hektik. Und dabei sehen alle drei auch noch so verdammt gut aus.

Roq-Musik ist laut, extrem tanzbar, manchmal schrammelig-frickelig, dann wieder four-to-the-floor glamouröse Disco. Und Songs wie „Hi-Tech“, „Jungenwunder“ oder „Falsches Ufer“ brennen sich nicht nur im Gehörgang fest. Einer der drei RoqerInnen, Alexander Gold, brachte im September letzten Jahres seine Debut-12“ „Wir amüsieren uns in Europa“ heraus, und zwar auf dem Label „Liebe-Musik“, auf dem ebenfalls auch Ponika erscheinen, bei denen Jörg W. Theurer, der zweite Mann von Roq, wiederum mitspielt.

Mehr zu alledem ist auf der hübschen, pinken und mit Herzen verzierten Label-Seite www.liebe-musik.de zu finden. Viel Spass beim Lauschen und Tanzen! Und das mit der Sonne wird schon wieder. BARBARA SCHULZ

Heute 21 Uhr, Hafenklang. Bestellen kann man die Platten des Labels unter: bestellen@liebe-musik.de