HSH-Nordbank rechtfertigt Ausschüttungen

Bank: Auszahlungen in Höhe von knapp 70 Millionen Euro an institutionelle Anleger sind trotz hoher Verluste rechtens

Die finanziell angeschlagene HSH-Nordbank hat die Ausschüttung von knapp 70 Millionen Euro an institutionelle Anleger verteidigt. „Der Verzicht auf diese Auszahlung hätte das Risiko mit sich gebracht, dass Liquidität in Milliardenhöhe abgeflossen wäre“, hieß es am Sonntag. Die Zulässigkeit sei von Sachverständigen geprüft worden.

Dass die Bank trotz hoher Verluste die Ausschüttung tätigen will, hatte Kritik ausgelöst. So drohte der Oppositionsführer im schleswig-holsteinischen Landtag, Wolfgang Kubicki (FDP), mit einem Untersuchungsausschuss. Gegenstand der Ausschüttung seien Stille Einlagen in Höhe von 861 Millionen Euro, die zwischen 1997 und 2000 von inländischen institutionellen Anlegern erworben wurden, erklärte die Bank. „Diese Stillen Einlagen sind mit einem Kupon ausgestattet, dessen Auszahlung in Höhe von 64 Millionen Euro für das jeweilige Geschäftsjahr an die Feststellung eines Jahresüberschusses der HSH Nordbank gekoppelt ist“, hieß es.

Zudem waren in den vergangenen Tagen die Auslandsaktivitäten der HSH-Nordbank auf Kritik gestoßen. So hatte der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs den Rücktritt des Hamburger Finanzsenators Michael Freytag (CDU) gefordert, weil die Bank Tochterfirmen in Steueroasen gegründet hatte. Die Bank erklärte am Sonntag, die Engagements seien den deutschen Behörden bekannt. DPA