Dpa-Preise bleiben hoch

HAMBURG taz ■ Trotz des gestrigen Boykotts durch zwölf deutsche Regionalzeitungen hält die Deutsche Presseagentur (dpa) zunächst an ihren als zu hoch kritisierten Preisen fest. Dpa-Aufsichtratschef Karlheinz Röthemeier sagte der taz: „Die Preisstruktur bleibt unverändert.“ Kein einziger der rund 200 Gesellschafter (Zeitungsverlage und Radio- und Fernsehunternehmen) habe bei der gestrigen Hauptversammlung einen Änderungsantrag gestellt. Auch nicht Verlage wie die WAZ-Gruppe, die weder Artikel noch Fotos der dpa druckten, sondern sich nur auf die billigeren Agenturen AP, ddp, AFP und Reuters verließen. Doch die Blätter, die mit dem Boykott flexiblere Angebote und so niedrigere Preise der dpa durchsetzen wollten, dürfen noch hoffen, denn der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung der dpa sollen weiter über die künftige Angebotsstruktur beraten. Dpa-Betriebsratschef Reino Gevers warnte, dpa „würde ausbluten“, wenn dpa-Kunden statt dem Gesamtpaket auch Einzelteile kaufen könnten. Die Deutsche Journalisten-Union nannte den Boykott einen „perfiden Erpressungsversuch“. Besonders die Regionalpresse füllt die Blätter fast vollständig mit Material von Nachrichtenagenturen, die ihre Meldungen druckfertig in das Computersystem einspeisen. OLIVER HINZ