Tirol schmilzt

Gletscherschutz

Am Mittwoch beschloss der Tiroler Landtag mit den Stimmen einer großen Koalition von ÖVP, SPÖ und „Freiheitlichen“, den Gletscherschutz aufzuweichen. Einzig die Grünen stimmten dagegen, dass die Skigebiete im „ewigen Eis“ jetzt weiter ausgebaut werden können. Ein Sieg vor allem der Seilbahnlobby, kritisiert ÖAV-Naturschutzreferent Peter Haßlacher.

Anfang der 80er, als die unberührten Gletscher im Pitz- und Kaunertal für den Massentourismus erschlossen werden sollten, war der Widerstand beachtlich. Doch die Eisriesen wurden mit Liften verspargelt. Um die Gemüter zu beruhigen, einigte man sich hernach auf eine „Seilbahnnachdenkpause“. 1991 wurde dann der Gletscherschutz im Tiroler Naturschutzgesetz festgeschrieben. Keine weiteren Erschließungen mehr über die bestehenden Gebiete im Ötztal, Zillertal, Stubaital, Pitz- und Kaunertal hinaus, hieß es. Nach 20 Jahren droht der Streit wieder von vorn loszugehen.

GEORG ETSCHEIT