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Gemütlicher Pogo

Chumbawamba im Schlachthof: Ein Bier zwofuffzich plus amüsanter Anachronismus

„I get knocked down, but I get up again. You’re never gonna keep me down!“ oder so ähnlich. Sieben Jahre ist es her, dass die englische Anarcho-Kommune Chumbawamba mit der Party-Survivor-Hymne „Tubthumping“ ihren letzten Hit hatte – den meisten hängt er heute noch zum Hals raus. Nicht so den Bremer Anhängern, die es am letzten Freitag zu Hunderten in den Schlachthof zog. Ein wenig in die Jahre gekommen ist das britische Oktett, graue Schläfen blitzen auch in der gemütlichen Pogo-Runde vor der Bühne.

Das neue Album „Un“ ist gerade erschienen, von der Kritik wenig geliebt, von den Fans hier Song für Song gefeiert. „Un-reasonable“, „Un-fashionable“, gepflegtes Outsidertum dominiert auch die neuen Parolen. Alles in der Tradition ihrer zwar kommerziell wenig erfolgreichen, aber jede anständige Demo beschallenden Rebel-Tunes mit Punk- und Ska-Einschlag.

Früher hießen die „Enough is enough“ oder „On the day the nazi died“ und boten zuverlässig melodiösen Antifaschismus mit Gewaltfantasien.

Heute geht man anderen dringlichen Fragen nach: Was geschieht mit den in Bagdad gestohlenen Kunstwerken? „On E-Bay“ heisst der Song, der die bittere Wahrheit verkündet: Das wird alles in den Staaten verscherbelt, „from Babylon to Babylon“. Ist klar. Gegen Ende dürfen zwei zwielichtige Werder-Fans auf die Bühne und singen „Das W auf dem Trikot“, die Band kann Text und Melodie, slightly amused. Robert Best

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