Krombacher verliert

Der Krombacher-Konzern muss sich für seine Regenwaldkampagne vor Gericht verantworten

SIEGEN taz ■ Der Sauerländer Bierproduzent Krombacher muss für seine Werbekampagne erneut einen Rückschlag hinnehmen. Die Richter des Siegener Landgerichtes entschieden, dass die Werbekampagne des letzten Jahres gegen das Wettbewerbsrecht verstößt. Der Kauf einer Kiste Bier habe nicht wie in der Werbung suggeriert, einen Quadratmeter Regenwald gerettet. Der Bierkonzern unterstützt den World Wide Fund For Nature (WWF) bei einem Regenwald-Projekt in Afrika.

Letztendlich seien in dem von der Brauerei Krombacher mitfinanzierten Topf rund 1,8 Millionen Euro, sagt Jörn Ehlers, Sprecher des WWF. „Davon werden wir Aktivitäten, die wir im afrikanischen Regenwald durchführen, dauerhaft bezahlen können“, sagt Ehlers. In der Zentralafrikanischen Republik, in Dzanga-Sangha, Teil des zentralafrikanischen Tropenwaldmassivs, würden Anti-Wilderer-Brigaden vom WWF ausgebildet. „Dafür gibt es da fast so etwas wie ein Assessment-Center“, sagt Ehlers. Zudem habe der WWF für Einnahmemöglichkeiten für die Einheimischen gesorgt, indem ein „Urwald-Hotel“ gebaut worden sei. „Das ist natürlich nur etwas für Naturfreaks“, es sei eben ohne Komfort. Dank Krombacher seien Motoren für Boote und Funkgeräte gekauft worden. Selbst eine Krankenstation sei renoviert worden, sagt Ehlers.

Franz-Josef Weihrauch, Sprecher von Krombacher sagt: „Dieses Jahr machen wir das anders. Wir spenden einfach 500.000 Euro“. Er wolle nicht verhehlen, dass auch Werbung damit gemacht werden solle, sagt Weihrauch, „nun machen wir eben klassisches Sponsoring“. KOK