heute in bremen
: Kicken ohne Gewalt und Reden

Heute Abend 22 Uhr startet in Hemelingen die „Fußballnacht gegen Gewalt und Rassismus“

taz: Herr Tuncal, mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie?

Cindi Tuncal, Landessportbund: Es nehmen immer zwischen 10 und 20 Gruppen teil. Es entscheiden sich Freizeitkicker auch noch spontan, mitzumachen.

Wie viel Clique macht eine Mannschaft?

Vier Spieler und ein Torwart, sie müssen zwischen 16-25 Jahren alt sein. Wir spielen bis 2 Uhr, beim letzten Mal hat es bis 3 Uhr gedauert.

Danach wird geduscht und dann geht es in die Disko?

Viele sind danach zu kaputt, manche machen sich aber noch auf den Weg, um zu feiern. Vielleicht etwas ruhiger.

Sind auch Reden gegen Rassismus zu befürchten?

Das Projekt richtet sich gegen Rassismus, unsere Mitarbeiter sprechen die Jugendlichen während des Turniers an. Da sind russische, deutsche, türkische Jugendliche, mit denen auch sonst in den Stadtteilen gearbeitet wird. Reden gibt es nicht.

Sie selbst sind vor zwei Jahren mit dem SV Mardin in eine Gewaltszene geraten…

Das habe ich schon verdrängt.

Der SV Mardin wurde daraufhin boykottiert und ist so in die Bezirksliga aufgestiegen.

Ich habe seitdem nichts mehr mit dem SV Mardin zu tun.

Wie würden Sie rückschauend diese Geschichte für sich interpretieren?

Ich bin da sehr negativ dargestellt worden. Es sind 50 Zeugen befragt worden, niemand hat behauptet, dass ich an Gewalttätigkeiten beteiligt gewesen sei. Gottseidank ist so die Wahrheit ans Licht gekommen. Ich gehöre zu denen, die sich seit Jahren für Integration einsetzen. Int.: kawe

Fußballnacht gegen Rassismus, 22 Uhr, BSA, Hemelinger Heerstraße 112