Kita geplatzt: Platzverweise für 4000 Kinder

Etwa 4000 Kinder berufstätiger Eltern werden zum 1. August keinen Kita-Platz erhalten. Das bestätigte gestern Bernd Heinrich, zuständiger Amtsleiter in der Bildungsbehörde, gegenüber NDR 90,3. „Der Etat“, so Heinrich, „ist erschöpft.“ Betroffen von den Platzverweisen sind unter 6-Jährige, für die erstmals ein Platz in einer Hamburger Kindertagesstätte beantragt wurde. Laut Heinrich gebe es für die Betroffenen noch eine geringe Hoffnung. Im September oder Oktober könnten bei einer Rücklauf-Kontrolle nicht in Anspruch genommene Kita-Plätze zur Verlosung kommen. Wie die betroffenen Eltern ab August die Betreuung ihrer Kinder sicherstellen können, ist vollkommen ungewiss. Im schlimmsten Fall müssten Berufstätige ihre Arbeit aufgeben.

Vom „Offenbarungseid“ von Bildungssenator Rudolf Lange (FDP) spricht deshalb SPD-Jugendpolitiker Thomas Böwer. Sämtliche Befürchtungen über die unseriöse Planung der Behörde „bestätigen sich jetzt“, stellt Böwer fest und prophezeit, dass weitere Plätze entfallen werden. Dann läuft eine Übergangsregelung aus, für deren Verlängerung die Behörde keine Haushaltsmittel hat. SPD-Parteichef Olaf Scholz hat dafür nur ein Wort übrig: „Zynismus.“ SMV