bienenchronik xiii
: Rillen im Rücken

Mit beiden Armen fasst Birgit Jönsson um den mächtigen Eichenstamm. In den sie hat sie den Roland geschnitzt. Als Bienenstock. Deshalb höhlt sie die Rückseite der Figur aus. Mit einer Hand greift sie dem Roland an die Gürtelschnalle, mit der anderen in die mittlerweile 40 Zentimeter tiefe Kuhle. Im Stamm zeichnet sich der dunkle Kern ab, um den die Jahresringe laufen. Die Motorsäge hat tiefe Rillen in den Innenraum gezeichnet. Die Decke ist gewölbt: „Das wird der Altar für die Bienen“. Jönssons Auftraggeberin betritt den Betriebshof im Stadtwald. Bienenforscherin Dorothea Brückner nimmt ein gelbes Eimerchen aus dem Jutebeutel. Jönsson hält es in die Kuhle. Was sie macht? Sie misst aus, wie viel Platz sie für den Futterraum lassen muss. ner