Anschlag in Pakistan

Beim Attentat auf eine schiitische Moschee während des Freitagsgebets starben 30 Gläubige. 50 wurden verletzt

QUETTA/PARIS afp/ap/rtr ■ Bei einem Anschlag auf eine schiitische Moschee im Südwesten Pakistans sind gestern mindestens 30 Menschen getötet worden. Weitere 50 Menschen wurden verletzt, wie der Chef des nationalen Krisenstabs des pakistanischen Innenministeriums, Javed Cheema, gestern mitteilte.

In der Moschee in der Stadt Quetta waren etwa 2.000 Gläubige zum Freitagsgebet versammelt, als laut Polizeiangaben unbekannte Angreifer Granaten auf die Gläubigen schleuderten und danach wahllos in die Menge feuerten. Die Beamten glauben, dass drei Männer den Anschlag ausgeübt haben. Zwei Attentäter hätten sich in die Luft gesprengt und so selbst getötet, der dritte Attentäter sei später seinen Verletzungen erlegen, sagte Informationsminister Scheich Raschid Ahmed. Die Täter werden Kreisen radikaler Gruppen der sunnitischen Bevölkerungsmehrheit zugerechnet.

Schon im Juni war es zu zwei Anschlägen auf die schiitische Gemeinschaft in Quetta gekommen, bei denen 13 Menschen ums Leben kamen. Seit Ende der 80er-Jahre sind in Pakistan mehrere tausend Menschen bei Kämpfen zwischen schiitischen und sunnitischen Muslimen getötet worden.

Nach der Bluttat zogen aufgebrachte Schiiten durch die Straßen Quettas und setzten mehrere Autos in Brand. Die Polizei verhängte ein Ausgehverbot in der 1,2 Millionen Einwohner zählenden Stadt.

Pakistans Präsident Pervez Musharraf kündigte ein hartes Vorgehen seines Landes gegen die extremistischen Täter an. Die Behörden würden „mit Macht und Entschlossenheit“ eingreifen, sagte Musharraf am Ende seiner Europareise in Paris.