Die zwei Entwürfe: 50 oder 17

Das süddeutsche Modell soll, wenn auch in abgewandelter Form, nach dem Vorschlag der Volksinitiative künftig auch in Hamburg zur Anwendung kommen. Wenn im Volksentscheid am 13. Juni mehrheitlich dafür abgestimmt wird, sollen die WählerInnen schon bei der nächsten Bürgerschaftswahl die Möglichkeit haben, bis zu fünf Stimmen nach der Methode des Panaschierens und Kumulierens zu verteilen oder zu häufeln. Dadurch könnten in den 17 Wahlkreisen, die der Initiative vorschweben, 71 der 121 Abgeordneten direkt vom Volk gewählt werden. Beim Gegenentwurf von SPD und CDU – die beiden großen Parteien halten das Modell der Volksinitiative für zu kompliziert – sind es dagegen 50 Wahlkreise und entsprechend 50 DirektkandidatInnen. Die übrigen 71 ParlamentarierInnen würden, wie es zurzeit noch bei allen Abgeordneten geschieht, über die Landesliste in die Bürgerschaft einziehen. Trotzdem argumentieren CDU und SPD damit, dass ihr Entwurf „mehr Demokratie“ gewährleiste, weil in ihm eine höhere Zahl an Wahlkreisen vorgesehen sei. TAZ