Huber will nicht aufs Metaller-Tandem steigen

Kampf um den Chefposten bei der IG Metall: Huber lehnt Doppelspitze mit umstrittenem Kandidaten Peters ab

BERLIN taz ■ Der Machtkampf in der IG Metall geht in die entscheidende Runde: Nach taz-Informationen wird die ursprüngliche Tandemlösung mit dem 2. Vorsitzenden Jürgen Peters an der Spitze und Berthold Huber als dessen Stellvertreter nicht zustande kommen. „Unmöglich“, heißt es aus Gewerkschaftskreisen. Mit Spannung wird deshalb vor der morgigen Vorstandssitzung in Frankfurt am Main erwartet, ob der baden-württembergische IG-Metall-Chef Huber gegen Peters antreten wird oder, sollte sich der Konkurrent durchsetzen, auf das Amt des Vizechefs verzichtet. Peters hat immer wieder betont, trotz der Streikniederlage im Osten im Oktober für den Vorsitz zur Verfügung zu stehen.

Huber hat sich bisher nicht geäußert. Der Sprecher des baden-württembergischen Bezirksleiters, Frank Stroh, sagte gestern nur, Huber werde sich am Dienstag auf der Vorstandssitzung zur Kandidatenfrage erklären. „Solche Dinge müssen intern besprochen werden.“

Nach Zeitungsberichten wollen Vertreter aus dem Gewerkschaftsbezirk Küste einen formellen Antrag stellen, das Vorstandsvotum vom April für die Neuwahl Peters’ als Vorsitzenden zu revidieren. Der Bezirk Bayern habe Zustimmung signalisiert. Auch aus dem Südwesten werden seit Tagen Rücktrittsforderungen gegen Peters laut.

Der Bezirk Hannover stärkt dagegen seinem früheren Leiter Peters erneut den Rücken. Ein Abwahlantrag finde aus seinem Bezirk „keine Unterstützung“, sagte Bezirksleiter Hartmut Meine. Offizielle Anträge, auch die Kandidatenkür neu zu diskutieren, gibt es nach Angaben von IG-Metall-Sprecher Claus Eilrich bislang nicht. Allerdings kann jedes Vorstandsmitglied auch noch während der Sitzung einen Antrag stellen.

Angeblich wollen der noch amtierende IG-Metall-Chef Klaus Zwickel und Peters auf der Vorstandssitzung mit kontroversen Analysen über den ostdeutschen Streik gegeneinander antreten. THILO KNOTT

inland SEITE 6