Dorfleben hautnah

Von Butter- und anderen Mühlen: Der kleine Ort Unewatt in der Nähe von Flensburg ist ein einziges Museum

Die 140 Bewohner des 1446 gegründeten Dorfes Unewatt an der Flensburger Förde leben seit zehn Jahren in einem Museum: dem „Landschaftsmuseum Angeln“. Rund 20.000 Besucher kommen jährlich in die Gemeinde Langballig, um dem ländlichen Leben in Ausstellungen, Konzerten und Märchenwochen näher zu kommen. Wie wurde auf dem Dorf früher Brot gebacken? Wie Korn gemahlen?

In vier Museumsinseln, die seit der Eröffnung 1993 eingerichtet wurden, finden die Besucher Anworten. In der 1865 erbauten Scheune befinden sich heute das Ausstellungszentrum und antike Agrargeräte. Das Marxenhaus von 1625, ein für die Region typisches Gebäude, wurde an einem anderen Ort ab- und im Museum wieder aufgebaut. Weitere Attraktionen sind die von einem Wasserrad betriebene Buttermühle (1861), die Holländer-Windmühle „Fortuna“ (1878) und das historische Gasthaus von 1694. Die alte Dorfräucherei wird zur Zeit restauriert.

Unewatts Museumsinseln sind – außer montags – täglich von zehn bis 16 Uhr geöffnet und von Hamburg über die A7 Richtung Flensburg erreichbar – ab Tarp geht‘s über Sörup nach Langballig. Friedhelm Caspari/dpa