Bundesligaklubs im taz-Test (2): Der VfL Wolfsburg

Antizyklische Investitionen für den Uefa-Cup

Etat: Der VfL Wolfsburg gehört zu den wenigen Klubs, die in Zeiten ökonomischen Rückschritts den Etat erhöht haben. 48 Millionen Euro (Vorjahr: 40 Mio.) sind nach Bayern, Dortmund und Hertha der vierthöchste Etat.

Sponsoren: VW ist nicht bloß Trikotsponsor, sondern hält auch 90 Prozent an der VfL Fußball GmbH.

Neuzugänge: Kreativspieler Andres D'Allessandro (22, River Plate) ist der teuerste Neuzugang der ganzen Liga (siehe nebenstehender Text.) Er soll Organisation und Kreation übernehmen.

Torhüter Simon Jentzsch (1860 München) ist sicher einer der Besseren der Liga. Allerdings hatte der VfL mit Vorgänger Klaus Reitmaier auf dieser Position keine Probleme. Der bosnische Nationalspieler Mirko Hrgovic (24) ist ein interessanter Linksfuß mit Kreativpotenzial. „Ein schmales Kerlchen“, wie Trainer Röber sagt, aber womöglich gar einer für die Abwehrkette, in der Röber das spielerische Moment stärken will.

Stadion: Nach zehn Bundesligaspielen in der neuen Arena scheint das Team den Wechsel verkraftet zu haben. Dennoch war am Saisonende die alte Heimstärke längst nicht erreicht – weder ergebnisorientiert betrachtet, noch was den Stil betrifft.

Erlebnis-Faktor: Mit der neuen Arena hat der VfL in der Rückrunde 2003 seinen Zuschauerschnitt signifikant gesteigert. Mit der Verpflichtung von Effenberg entflammte überregionales Interesse am Klub. Mit Star-Neuzugang D'Allessandro versucht Geschäftsführer Peter Pander neben der Stärkung des Kaders auch das nationale Renommee des VfL zu stärken.

Fußball: Röber-Fußball. Spektakulär kann man ihn nicht nennen. Intensiv trifft es wohl eher. Tendenziell 4-3-3. Je nach Gegner auch 3-4-3.

Niveau des Kaders: Die alte Achse heißt: Schnoor - Karhan - Thiam - Maric - Klimowicz. Dazu kommen Jentzsch und D'Allessandro. Also? Gehobenes Mittelmaß.

Saisonauftakt: Heimspiel gegen VfL Bochum (2. August)

Ziel: Uefa-Cup.

taz-Prognose: Einstelliger Tabellenplatz. Falls D' Allessandro ohne lange Eingewöhnung und richtig einschlägt, um Nuancen besser als im Vorjahr (Platz 8) pu