Salomé rot-weiß

Völlig schwerelos schlängelten und schnullerten Design-Studenten im Speicher XI

Im Zustand der Schwerelosigkeit leben und wellnessen – wie könnte das aussehen? Studierende der Fachbereiche Temporäre Architektur und Mode-Design konfrontierten das Klischee der Astronautik mit dem des abgewrackten amerikanischen Motels. Resultat: das „Motel Zero Gravity“ im Speicher XI des Holzhafens. Am Freitag hatte es für zwei Stunden geöffnet.

Im Motel-Korridor schlängelt sich ein bis zur Unkenntlichkeit rot-weiß vermummtes Wesen an den sich bewegenden, rot-weißen Wänden entlang. Es scheint mit ihnen zu verwachsen. „In der Schwerelosigkeit haben Körper keine festen Grenzen“, deklariert die rot-weiße Salomé. Eine Meerfrau aalt sich im projizierten Pool. Ihr schaumiges, dem Körper perfekt angegossenes Latex-Gewand zeugt von handwerklichem Know-How und künstlerischem Übermut. Über den verfügen auch Rie Orti und Frauke Buschmeyer. Sie haben Astronautenkost designt: Eine Mutantin im zwangsjackengleichen Catsuit schnullert Getränke aus Plastikleitungen und knabbert Bratwurstkekse. Angeblich ist sie seit Jahren am Barhocker festgewachsen. Manchmal können zwei Stunden eben Jahre dauern – und doch so schnell vorübergehen. Katharina Müller