Ausbilder quälen Polizeihunde

Zwei Polizeihundeführer sollen ihre Hunde geschlagen, gewürgt und ihnen Stromschlägen versetzt haben. Die Beamten der Polizeihundestaffel Hannover müssen sich deshalb seit Mittwoch vor dem Amtsgericht verantworten. Zum Auftakt stritten die Beteiligten um die Aussage der Hauptbelastungszeugin – einer Kollegin der Beamten.

Dem 50 Jahre alten damaligen Ausbilder des Diensthundetrainings wird vorgeworfen, einen belgischen Schäferhund mit einem Stachelhalsband und Stromschlägen gequält zu haben. Der 39-Jährige soll auf Anweisung des Älteren einen Hund mit einem mit Steinen gefüllten Plastikkanister mehrfach auf den Kopf geschlagen haben. Auf einem Lehrfilm für die Hundeausbildung sind die mutmaßlichen Quälereien zu sehen.

Die Verteidiger stellten einen Befangenheitsantrag gegen die Vorsitzende Richterin, weil sie die Videobefragung der Zeugin in einem Nebenraum genehmigt hatte. Die Diensthundeführerin hatte das Verfahren ins Rollen gebracht und wollte Kollegen im Gerichtssaal nicht unter die Augen treten. Sie legte ein ärztliches Attest vor, nach dem ihr ein Nervenzusammenbruch drohe, wenn sie den Angeklagten direkt begegne. Über den Antrag wurde noch nicht entschieden.

„Die Zeugin muss die belastende Aussage im Gerichtssaal wiederholen und sich direkt den Fragen der Staatsanwaltschaft und Verteidigung stellen“, verlangte der Anwalt eines Angeklagten. DPA