Europride
: Warme Worte statt Taten

GAL-Schwulenpolitiker Farid Müller hofft auf Fortschritte beim rot-grünen Lebenspartnerschaftsgesetz ab dem Sommer. „Es gibt erheblichen Unmut in der Community, das bisher so wenig passiert ist“, kommentierte er angesichts des morgigen Europride, des europäischen Christopher Street Day in Hamburg. Er zählt jedoch auf einen „neuen Anlauf“, wenn Rot-Grün in den kommenden Monaten Fragen wie die Adoption oder die Hinterbliebenenversorgung bei gleichgeschlechtlichen Paaren anzugehen plant.

Müller sieht beim Hamburger Senat in der Gleichstellungspolitik mittlerweile „zumindest positive Anzeichen“ – so die Übernahme der Schirmherrschaft für den Europride durch CDU-Bürgermeister Ole von Beust. Auch von Beusts Parteifreund und Justizsenator Roger Kusch hat sich als Gast auf dem CSD angesagt. An der konkreten Politik kann die GAL jedoch noch keinen großen Kurswechsel erkennen: „Bisher hat der Senat für Schwule und Lesben nichts getan“, sagt Müller, ein Lebenspartnerschaftsgesetz auf Landesebene fehle immer noch, „und warme Worte allein reichen nicht aus“.

So sei die grüne Forderung nach einem schwullesbischen Jugendzentrum bisher stets ungehört verhallt. Ein solches Jugendzentrum sei dringend notwendig, da die bisherige Anlaufstelle beim Magnus-Hirschfeld-Centrum „aus allen Nähten platzt“. Es komme schließlich immer früher zum Coming Out, „das passiert schon oft mit 14 oder 15, und die Jugendlichen werden in Hamburg damit meistens allein gelassen“, so Müller. AHA