Dutroux plädiert für sich

Im belgischen Mädchenmordprozess weist der Hauptangeklagte erneut Mordvorwürfe zurück

ARLON rtr ■ Marc Dutroux hat in seinem Schlusswort versucht, die Geschworenen im Mädchenmordprozess von seiner Unschuld am Tod von vier Mädchen zu überzeugen. Vor dem Schwurgericht im südbelgischen Arlon gab Dutroux gestern zu, mehrere Mädchen entführt und vergewaltigt zu haben. Er habe sie jedoch nicht getötet und sei nur ein Rad im Getriebe eines Kinderhändlerrings gewesen. „Ich bin hier, um verurteilt zu werden, und meine Irrwege müssen verurteilt werden“, sagte er.

Die Geschworenen sollen ab Montag über die Schuld von Dutroux und dreier Mitangeklagter in 260 Anklagepunkten entscheiden. Ein Urteil wird Mitte nächster Woche erwartet. Über Strafen wird erst in einem zweiten Schritt entschieden. Dutroux droht lebenslange Haft. Der Prozess soll die Hintergründe der Entführung und Vergewaltigung von sechs Mädchen klären, von denen vier starben. Viele Fragen sind nach Einschätzung von Verteidigung und Anklage aber offen geblieben.