Stätte der Erleuchtung

Tibetischer Würdenträger weiht neues Buddhistisches Zentrum ein. Bischöfin stellt Gemeinsamkeiten heraus

Hamburg taz ■ Eines der bedeutendsten buddhistischen Zentren Deutschlands hat nach 25jährigem Bestehen gestern in Hamburg einen Neubau eingeweiht. Der Gebäudekomplex auf dem Gelände einer ehemaligen Zimmerei umfasst eine Meditationshalle, Seminarräume, eine Bibliothek und Wohnungen für 40 Buddhisten, die sich als Laien besonders für diesen Glauben engagieren. Mehr als 500 Besucher kommen regelmäßig in das Zentrum, um zu meditieren.

Das Zentrum gehört zur Karma-Kagyü-Linie, einer von vier Hauptlinien des tibetischen Buddhismus, die in Europa von dem buddhistischen Lehrer Ole Nydal verbreitet worden ist. Das Oberhaupt der Linie, die 17. Inkarnation des Karmapa – eine Position, die in geistlicher Hinsicht der des Dalai Lama gleichgestellt ist – nahm die Einweihung vor und wünschte, dass es der Welt Segen bringen möge. Die evangelische Bischöfin Maria Jepsen verwies auf die Glaubensfreiheit, die die Reformation gebracht habe und auf die Gemeinsamkeiten der Religionen: „Wir wünschen uns gemeinsam, dass es Licht werde.“

Ronald Knaack, der Architekt des Zentrums, betonte, dass es der Gruppe, die das Zentrum trägt, darum gehe, den Buddhismus an die westliche Lebenswelt anzupassen und er darum zwar den tibetischen Baustil zitiert, bei vielen Bauteilen aber auf exotische Elemente verzichtet habe. „Es geht im Buddhismus nicht um Exotik und Kultur“, sagte er. Wer sich hier engagiere, selbst wenn er hier wohne, führe sonst ein ganz normales Leben mit Familie und Beruf. knö