Aus der Audio-Welt

Was Tontechniker, -meister und -ingenieure machen

Tontechniker und Toningenieure arbeiten am Theater, beim Film oder in der Musikbranche. Sie richten Mikrofone aus, bedienen Studiotechnik, helfen bei der Konstruktion von Schallisolierungen und sorgen für einwandfreien Ton auf Konzerten und Kongressen. So vielfältig wie die Aufgaben von Tonleuten sind die Ausbildungsgänge.

Für die Berufsprognosen sind mehrere Faktoren ausschlaggebend: Die Werbeeinnahmen sind nach dem New-Economy-Boom eingebrochen. Zahlreiche Tonstudios sind nach dem Abflauen des Booms in die Insolvenz gegangen. Außerdem durchlebt die deutsche Musikindustrie eine Krise. 2003 musste sie einen Umsatzeinbruch um ein Fünftel hinnehmen. Folge: weniger heimische Produktionen und mehr Retortenbands. Dazu kommt die wachsende Anzahl von Selfmade-Produzenten, die am heimischen PC professionelles Homerecording betreiben. Wer aber langfristig denkt, sollte sich nicht einschüchtern lassen, denn die Zahl von Multimedia-Anwendungen wird steigen.

Künftige Tonleute haben die Wahl zwischen drei Ausbildungsgängen. Wer später als „Toningenieur“ oder „Diplomtonmeister“ arbeiten möchte, muss ein Studium absolvieren, für das man in der Regel eine Aufnahmeprüfung machen muss. „Tontechniker“ dagegen kann sich jeder nennen, es reichen Berufspraxis oder Abendkurse.

Wer Toningenieur werden möchte, kommt um viel Mathe, Physik und Elektrotechnik nicht herum. So kann man in einem Studiengang an der Fachhochschule Düsseldorf Diplomingenieur „Medientechnik“ werden, was Bild und Ton umfasst.

Einen spezialisierteren Ausbildungsweg bietet die Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) in Potsdam-Babelsberg. Hier wird ein Studium als Toningenieur angeboten, der Schwerpunkt allerdings liegt auf Film. Ohne Affinität zum Kino sollte man es hier erst gar nicht versuchen. Angehende Diplomtonmeister sollten indes einen Bezug zur klassischen Musik haben. Die Ausbildung ist an den Kunstuniversitäten angesiedelt, u. a. an der UdK in Berlin und der Hochschule für Musik Detmold.

Die an den Privatschulen verliehenen Berufsbezeichnungen „Tontechniker“ oder „Audio Engineer“ verpflichten zu nichts. In jüngster Zeit weichen die Zugangskriterien auf; berufliche Kompetenz wird zunehmend wichtiger eingeschätzt als das Abschlusszeugnis. Umso wichtiger wird es, frühzeitig Kontakte zu knüpfen und Berufspraxis vorweisen zu können. MIR