was macht eigentlich... … Chris de Burgh?

Supersympathisch sein

Er liiiebt Berlin. Der große, kleine Chris. Oder, genauer, die Berliner Frauen: „Gott, was für schöne Mädchen habe ich heute gesehen“, sagt Chris. Als er so ganz alleine, ohne Bodyguards, durch Berlin stromerte: „Ich wollte das Flair einatmen, nicht beachtet werden.“ Das ist dem 55-Jährigen mit dem ewig gleichen Haarschnitt mit Sicherheit geglückt. Schließlich hat ihm zur selben Zeit der gleichaltrige Terminator die Show gestohlen. Auch der verkaufte sein ewig gleiches Image wie Chris de „Don’t Pay the Ferryman“ Burgh.

Und es klappt. Mädchen ab 40 liegen ihrem Herz-Schmerz-Sänger immer noch zu Füßen. Er weiß ja auch warum, schließlich „bin ich mit einer Stimme gesegnet, die berühren kann“. Laut der Zielgruppenzeitung Welt trägt er zum Interview „Turnschuhe, weiße Sommersocken, aufgeknöpftes Freizeithemd und Goldkettchen. … Sympathisch.“

Sympathisch auch die Vorstellung, wie er sich da am Pariser Platz in das Café gesetzt hat, „eine Apfelschorle getrunken und mit offenem Mund den Mädels hinterhergeguckt“. Toll. Der alternde Mädchenverehrer, dem seine Schorle aus dem offenen Mund tropft vor lauter Staunen.

Denn er hat sein Publikum in der „geschichtsträchtigen Stadt“ Berlin jahrelang studiert: „Früher konnte man an der Körpersprache erkennen, wer aus dem Osten kam. Das hat sich geändert: Die Menschen sind aufgeblüht wie eine Blume, die im Frühling aus der Erde wächst.“ Wie heißt seine neue CD? Genau: „Timing is Everything“. NIK

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