Nicht geschenkt

Bürgermeister bestreitet Subvention für Airbus. GAL zweifelt an Begründung für Flächenbedarf

Es gebe mitnichten „Subventionen oder gar Geschenke“ an Airbus, ließ Bürgermeister Ole von Beust (CDU) gestern verlauten. Bei den Kosten, welche die Stadt für die abermalige Verlängerung der Werkspiste in Finkenwerder zu übernehmen gedenke, handele es sich vielmehr „um eine Vorfinanzierung“, so der Regierungschef. Das Geld zahle der Flugzeugbauer „über Pacht nebst Zins und Zinseszins“ an die Stadt zurück.

Damit reagierte von Beust auf das Bekanntwerden einer vertraulichen Senatsdrucksache, wonach die neuerliche Verlängerung der Start- und Landebahn des Airbus-Werks die Stadt weitere 56 Millionen Euro kosten würde, davon 11,5 Millionen Euro für den Bau der Piste. Diese würde die weitgehende Zerstörung des benachbarten Dorfes Neuenfelde zur Folge haben (taz berichtete gestern). Bis Ende des Monats will der Senat die Drucksache verabschieden, um „den sehr engen Zeitplan“ einhalten zu können. Die Bauarbeiten sollen auf Wunsch von Airbus in drei Jahren abgeschlossen sein.

Bislang investiert Hamburg bereits rund 660 Millionen Euro, um dem Flugzeugkonzern die Erweiterung seines Geländes in das Mühlenberger Loch und in das Alte Land hinein für die Teilmontage des Riesen-Airbus A380 zu ermöglichen.

Der grüne Umweltpolitiker Christian Maaß bezweifelte gestern die Notwendigkeit des Flächenfraßes. Bisher lägen erst zwei Bestellungen für die Frachterversion des A380 vor, deren höheres Gewicht als Begründung für die Pistenverlängerung dient. Die paar Maschinen, meint Maaß, könnten die „enormen Kosten für Umwelt, Anwohner und Steuerzahler“ nicht rechtfertigen. sven-michael veit