hamburg heute
: „Sie gibt alles her“

Die taz-Autorin Silke Burmester liest aus dem „Geheimen Tagebuch der Carla Bruni“

taz: Was macht Carla Bruni als Protagonistin eines fiktiven Tagebuchs so attraktiv, Frau Burmester?

Silke Burmester: Sie bewegt sich auf so vielen unterschiedlichen Feldern, dass man unglaublich viel mit ihr machen kann. Wenn sie zur Queen fährt, versucht sie, die Anstandsdame zu sein, dann macht sie eine Platte, dann zeigt sie sich mädchenhaft, dann als Femme fatale im Palast – sie gibt alles her.

Wäre auch ein geheimes Tagebuch von Joachim Sauer oder Ljudmila Putin denkbar?

Ich würde mich eher aus dem politischen Bereich lösen. Zum Beispiel würde ich wahnsinnig gerne das geheime Tagebuch der Veronica Ferres schreiben, die gibt auch viel her, weil sie so eine Planschkuh ist.

Wie viel Beschäftigung mit der echten Carla Bruni steckt in den „Geheimen Tagebüchern“?

Ich versuche mitzukriegen, welche Termine sie hat, wohin sie reist, weil tatsächliche Begebenheiten die Pfeiler für die Texte sind.

In Frankreich gibt es ebenfalls in der Satirezeitschrift Le canard enchaîné ein fiktives Tagebuch der Carla Bruni. Wie ähnlich ist das Ihrem?

Das ist kurz vor meinem erschienen, ich verfolge es aber nicht, weil ich kein Französisch spreche. Ich habe mir aber sagen lassen, dass es wesentlich tagespolitischer ist.

Heute ist die 55. Folge in der taz erschienen – wie lange trägt die Figur Carla Bruni?

Bis zur bitteren Neige.INTERVIEW: GRÄ

Lesung um 20 Uhr im Kultwerk West

SILKE BURMESTER, 43, Carla Bruni-Kennerin.