Kolumbien: Uribe kritisiert amnesty

BUENOS AIRES taz ■ Der kolumbianische Präsident Alvaro Uribe hat die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) scharf attackiert. Nach dem Massaker der Farc-Guerilla an 34 Bauern vom vergangenen Dienstag hielt er ai vor, die Regierung zu kritisieren, aber zu schweigen, wenn die Rebellen Verbrechen verüben, und fragte: „Zu wem hält amnesty international?“ Er warf der Organisation vor, durch ihr Schweigen „schuldiger Komplize des Terrorismus“ zu sein. Es war das erste Mal, dass Uribe die Organisation namentlich erwähnte. In zahlreichen Konflikten mit Menschenrechtsorganisationen hatte Uribe in der Vergangenheit stets offen gelassen, gegen wen sich seine Vorwürfe richteten, wenn er Menschenrechtlern indirekt unterstellte, sie würden das Geschäft der Farc betreiben. Amnesty wehrte sich am Donnerstag gegen Uribes Anschuldigungen. In einer Erklärung verwies ai darauf, dass solche Vorwürfe das Leben von Menschenrechtsaktivisten gefährden können. Als Antwort auf Uribes Frage, auf wessen Seite die Organisation stehen würde, schrieb ai: „Auf der Seite der Opfer von Menschenrechtsverletzungen und von Verletzungen des internationalen humanitären Rechts.“ MAL