deutsche hilfe

Sträucher gegen Gift

Vor drei Jahren nahm die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), eine Organisation der Bundesregierung, die viele deutsche Entwicklungsprojekte umsetzt, in Usbekistan eine alte Idee auf: die ausgetrockneten Flächen des Aralsees zu bepflanzen. Dafür greift sie vor allem auf den einheimischen Saxaulstrauch zurück, der bis zu 6 Meter hoch werden und auf den trockenen und extrem salzhaltigen Böden des ehemaligen Seebodens gedeihen kann. Dadurch werden die Pestizidstürme dort verringert, weniger toxischer Staub wird in die Atmosphäre geblasen, der Salzgehalt im Boden wird wieder geringer und der Sauerstoffgehalt in der Luft größer.

Nach drei Jahren Testphase sind 80 Prozent der Saxaulsträucher angewachsen. Akut, glaubt Projektleiter Frank Hüfler, müssten 300.000 Hektar bepflanzt werden, um die schlimmsten Umweltfolgen zu beseitigen, und insgesamt 1,5 Millionen Hektar, ein Viertel des ausgetrockneten Seebodens von der anderthalbfachen Fläche der neuen Bundesländer. Um diese Aufgabe zu bewältigen, will Hüfler eine Stiftung gründen und hofft, dafür Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen und Privatpersonen als Partner zu finden. BÖHM