Kölner Hilfe für Haitis Kinder

Wie katastrophal die Situation im Karibikstaat Haiti ist, weiß der Arbeitskreis Eine Welt aus Köln-Weiß, der sich dort seit Jahren für Schulprojekte einsetzt. Morgen berichtet eine Lehrerin im Allerweltshaus

KÖLN taz ■ Haiti zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Einst „Perle der Antillen“, ist es heute heruntergewirtschaftet, ökologisch ausgebeutet und politisch instabil. Ein Großteil der Bevölkerung lebt in Slums und kämpft ums Überleben. Ende Mai kostete eine Flut nach heftigen Regenfällen in Haiti und der angrenzenden Dominikanischen Republik rund 2.000 Menschen das Leben.

Ist Haiti ein hoffnungsloser Fall? Dieser Frage wird am morgigen Dienstag im Allerweltshaus nachgegangen. Im Rahmen der Reihe „horizonte“ stellt der Arbeitskreis Eine Welt St. Georg Köln-Weiß e. V. seine Arbeit vor. Seit 25 Jahren schon gibt es den Verein.

„Wir wollten damals nicht nur eine Hilfsaktion einmal im Jahr unterstützen, sondern direkten Kontakt zu den Leuten vor Ort“, erklärt Monika Schmitz vom Arbeitskreis die Gründungsmotivation. Es ging um den Wunsch, langfristige, kontinuierliche Projektarbeit zu leisten. Über den katholischen Salesianer-Orden wurde der Kontakt zu einer Schule in Port-Au-Prince, der Hauptstadt Haitis, hergestellt. Ein Ordensbruder hatte die Schule gegründet. Heute unterstützt der Arbeitskreis über hundert Mini-Schulen in den Slums von Port-Au-Prince finanziell und schickt ab und zu auch Helfer aus den eigenen Reihen nach Haiti. Wie zum Beispiel die Pädagogin Genevievè Reuffort, die dort zehn Monate lang Lehrer in Französisch und Didaktik fortgebildet hat. Reuffort wird morgen Abend im Allerweltshaus von ihren Erfahrungen berichten und aktuelle Dias aus Haiti mitbringen.

Dem Arbeitskreis Eine Welt setzt sich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche in Haiti eine faire Chance zur eigenen Entwicklung erhalten – trotz der extrem widrigen Lebensverhältnisse in ihrer Heimat. Oliver Minck

Dienstag, 22. Juni, 20 Uhr, Allerweltshaus, Körnerstr. 77-79