Religion bleibt Opium

Wissenschaftler stellen „Volksatheismus“ im Osten fest: Katholische Sextabus und Kirchensteuern schrecken ab

MÜNSTER epd ■ Der so genannte Volksatheismus in Ostdeutschland wird nach Ansicht von Wissenschaftlern auch in Zukunft Bestand haben. Zwei Drittel der Bevölkerung gehörten dort keiner Kirche an, sagte der Religionssoziologe Helmut Geller gestern in Münster. Das werde auch so bleiben, fasste Geller verschiedene Forschungsprojekte des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster zusammen. Gründe seien die katholische Sexuallehre und die Kirchensteuer.

„So wie es in Bayern üblich ist, Katholik zu sein, ist es in Ostdeutschland üblich, Atheist zu sein“, sagte der Wiener Religionssoziologe Paul Zulehner. Die Entwicklung nach dem Mauerfall in Deutschland betraf vor allem die katholische Kirche, im Gegensatz zum restlichen Osteuropa, wo die öffentlichen Religionen nach dem Zusammenbruch des Kommunismus auflebten.