Kelly-Untersuchung öffentlich

Untersuchender Richter Hutton betont Unabhängigkeit. Ermittlungen öffentlich

LONDON afp/dpa ■ Der britische Premierminister Tony Blair muss nun doch eine weitgehendere Untersuchung zu den Todesumständen des Biowaffenexperten David Kelly befürchten, als er selbst wollte. Der mit den Ermittlungen beauftragte Richter Brian Hutton will seine Untersuchungen größtenteils öffentlich führen. Hutton erklärte gestern in London, er wolle die Untersuchung möglichst zügig führen und „so bald wie möglich“ erste Ergebnisse veröffentlichen. Hutton machte klar, dass er sich bei den Ermittlungen nicht beeinflussen lassen will. „Ich möchte ganz klar sagen, dass ich es bin, der darüber entscheidet, was untersucht wird“, hieß es in der Erklärung an das Ministerium für Verfassungsangelegenheiten weiter, die er selbst verlas. Einzelheiten zu seinem Vorgehen werde er bald bekannt geben.

Die Regierung von Premierminister Tony Blair hatte den Richter, der der Justizabteilung des Oberhauses angehört, mit einer Untersuchung zum Tod David Kellys beauftragt. Zuvor hatte sie erklärt, die Untersuchung dürfe sich nur mit den Todesumständen Kellys beschäftigen, nicht aber mit der offiziellen Rechtfertigung des Irakkrieges. Eine Stellungnahme zum Tode Kellys lehnte sie gestern ab.

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