USA schicken 41 Soldaten nach Liberia

Marineinfanteristen sollen die US-Botschaft sichern. Liberianer fordern die Entsendung einer großen Bodentruppe. In der Hauptstadt Monrovia wird weiter heftig gekämpft

MONROVIA ap/dpa/epd ■ Die US-Armee hat gestern ein Kontingent Marineinfanteristen nach Liberia entsandt, um die US-Botschaft in der umkämpften Hauptstadt Monrovia zu sichern. Die 41 Mann starke Truppe flog vom spanischen Rota ab. Damit befinden sich jetzt 100 US-Marines in Monrovia. Angesichts der anhaltenden Kämpfe äußerten Bewohner Monrovias heftige Kritik: Es reiche nicht, lediglich US-Besitz zu schützen, vielmehr müsse eine ausreichend starke Bodentruppe der Bevölkerung Sicherheit vermitteln.

Die Kämpfe um Monrovia gingen gestern unvermindert weiter. Nach Berichten des US-Senders CNN schlugen mehrere Granaten im Compound der US-Botschaft ein. Aus den Vororten Monrovias wurden Gefechte zwischen Regierungssoldaten und Truppen der Rebellengruppe Lurd gemeldet. Laut Augenzeugen gelang es der Armee von Präsident Charles Taylor, zwei Brücken zu erobern. Die heftigsten Kämpfe fanden am Hafen statt. Die Gefechte haben mindestens 50 Menschen das Leben gekostet.

Tausende Menschen seien in Liberia auf der Flucht und suchten Schutz in Kirchen, sagte die Diakonie-Katastrophenhilfe in Stuttgart. Sie brauchten Lebensmittel, Decken, Plastikplanen und Kleider. In Berlin sagte die Organisation Ärzte ohne Grenzen, sie versorge über 80 Zivilisten in 2 Notkliniken in Monrovia. Die Gefechte machten eine Behandlung aber fast unmöglich.