SOS: Save our studies

Lüneburger Studenten protestieren gegen Kürzungen. Ministerium spricht von „Chance zur Qualitätssteigerung“

Lüneburg taz ■ Mit einer Protestaktion wollen Lüneburger Studenten morgen ein Zeichen gegen die von der Landesregierung geplanten Kürzungen im Hochschuletat setzen. Weil bei den Hochschulen 40,6 Millionen Euro eingespart werden, befürchtet der Allgemeine Studierenden-Ausschuss (AStA) der Uni Lüneburg schwere Konsequenzen: „Die angekündigten 650.000 Euro entsprächen knapp 20 Arbeitsplätzen“, fürchtet AStA-Sprecherin Ann Kathrin Cooper.

Die für morgen geplanten Aktionen sollen die Studierenden auf die drohenden Probleme aufmerksam machen – bevor die Semesterferien beginnen und die Mobilisierung erschweren. Dabei ist geplant, aus den Teilnehmern ein großes „S.O.S. – Save our studies“ zu formen.

Die Aktion wurde vorige Woche auf einer spontan einberufenen Vollversammlung beschlossen. Neben der Summe von 650.000 Euro hält sich das Gerücht, der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften in Lüneburg könnte geschlossen werden.

Der AStA protestiert: „Wir sind sowieso eine stark unterversorgte Uni“, sagte Ann Kathrin Cooper. „Hier müssen die Professoren 110 Studenten betreuen, der Landesdurchschnitt liegt bei 60.“ Die effektive Arbeit und die kurzen Studienzeiten in Lüneburg würden nicht honoriert.

Ute Stallmeister, Pressesprecherin des niedersächsischen Wissenschaftsministeriums, kann die Klagen der Studenten verstehen, stellt aber klar: „Es werden Fachbereiche und Studiengänge geschlossen.“ Die Verhandlungen liefen aber auf vertrauensvoller Basis zwischen Ministerium und den Hochschulen. Entscheidungen, auch solche, die Lüneburg beträfen, seien erst im September zu erwarten.

Letztlich sei die Kürzung sogar eine Chance: „Überangebote werden abgebaut, uneffektive Studiengänge geschlossen, der Strukturwandel kann die Qualität der Bildung verbessern“, ist die Ministeriumssprecherin überzeugt. Hanning Voigts