: die reform und ich
Noch schnell zum Zahnarzt?
Was wird jetzt aus den „Eckpunkten“ der Reformverhandler?
Ein Gesetz, das im Gesundheitsministerium erarbeitet wird und nach der Sommerpause am 11. September in den Bundestag kommt.
Was ist denn nun mit dem Krankengeld?
Es soll immer noch ausgelagert und von den Versicherten bezahlt werden – aber erst 2007. Dann soll es eine Verschiebung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Anteil an den Kassenbeiträgen geben, die 5 Milliarden Euro bzw. 0,5 Beitragspunkte ausmacht.
Um wie viel werden die Arbeitgeber entlastet?
Bis 2006 um jeweils die Hälfte des pro Jahr berechneten Sparvolumens. Also im kommenden Jahr zum Beispiel um 5 Milliarden Euro. Für 3,3 Milliarden Euro davon kommen allein die Patienten mit ihren Zuzahlungen auf.
Werden Sozialhilfeempfänger künftig auch immer zehn Euro für jede Leistung zahlen müssen?
Von ihnen wird eine Selbstbeteiligung von mindestens einem Euro pro Medikament und Arztbesuch verlangt. Jedoch soll verfassungsrechtlich ausgelotet werden, ob Sozialhilfeempfänger nicht noch stärker belastet werden können.
Kommen nun „Kettenapotheken“ wie in England oder den USA?
Nein. Die Zahl der Filialen, die ein Apotheker haben kann, wird auf drei beschränkt.
Muss ich jetzt schnell noch Kronen und Brücken beim Zahnarzt machen lassen?
Auch gegenwärtig gilt: Die Kasse zahlt bloß die Hälfte zum Zahnersatz dazu. Es könnte sein, dass die Privatisierung des Zahnersatzes ab 2005 erst einmal dazu führt, dass gesetzliche und private Kassen sich gegenseitig mit guten Angeboten für die Versicherten Konkurrenz machen, bevor die Preise dann steigen. Vielleicht lohnt es sich also, bis 2005 zu warten. UWI
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