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Schills Verkehrskasper

Weniger Tote auf Hamburgs Straßen. Sonst kaum Verbesserungen in der Verkehrsunfallstatistik

34 Tote, 12.427 Verletzte, 57.311 Unfälle: Dies sind die dürren Zahlen des Hamburger Verkehrsunfallberichts 2002, den Innensenator Ronald Schill gestern veröffentlichte. „Eine positive Entwicklung“, so sein Kommentar zu der ersten Bilanz, die vollständig in seine Amtszeit ab 30. Oktober 2001 fällt. Der Vergleichsbericht des vorhergehenden Jahres fiel zum größten Teil in die Verantwortung seiner SPD-Vorgänger.

Und da hatte es noch schlimmer ausgesehen. Denn gegenüber 56 Toten im Jahr 2001 ist im aktuellen Bericht ein erheblicher Rückgang zu verzeichnen, die anderen Werte blieben hingegen fast gleich. So verminderte sich die Zahl der Unfälle lediglich um 1.565 (minus drei Prozent) und die der Verletzten um gar nur 67 (minus ein Prozent.) Dafür aber stieg die Anzahl der im Straßenverkehr verletzten Kinder und Jugendlichen dramatisch an: von 1.365 um zehn Prozent auf 1.501.

Ein Grund für den Senator, umgehend zu handeln. Der Verkehrskasper werde wieder eingeführt, kündigte er an, die Verkehrserziehung solle intensiviert und vor Schulen und in Tempo-30-Zonen würden die Geschwindigkeitsmessungen verstärkt werden. Die Erhöhung der „Toleranzgrenzen“ für Raser, die aufgrund einer Anweisung des Senators erst ab einer Tempoüberschreitung um 15 Stundenkilometer geblitzt werden dürfen, bleibe aber bestehen.

Obwohl, das muss auch Schill einräumen, überhöhte Geschwindigkeit weiterhin die Hauptursache für Unfälle ist. An zweiter Stelle liegt falsches Abbiegen an Kreuzungen. Das alles sei bedauerlich, meint Schill, und ohnehin „jeder Mensch, der verletzt oder getötet wird, einer zu viel“.

Vor einem Jahr hatte er es noch vollmundiger formuliert: „Von mir aus“, sagte damals der Senator, „kann überall gerast werden, wenn es theoretisch nicht so gefährlich wäre.“ Ist es aber. sven-michael veit

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