Zu teure Hundehaufen

Verband Haus & Grund wehrt sich gegen hohe Bußgelder für schmutzige Gehwege. Grüne gegen Kehrwoche

taz ■ Mit bis zu 1.000 Euro könnten laut Bernd Richter, dem Geschäftsführer des Bremer Eigentümer-Verbandes Haus & Grund, Hausbesitzer bald zur Kasse gebeten werden, wenn sie es versäumen, Hundehaufen, Zigarettenkippen, oder Laub vor ihrer Tür zu beseitigen. Das ermögliche demnächst ein Ortsgesetz.

Grundsätzlich begrüßte Richter die Bestrebungen der Stadt, mehr Sauberkeit im öffentlichen Raum erreichen zu wollen. Er betrachte das Säubern des Gehwegs vor der eigenen Haustür als Selbstverständlichkeit. Gegen ein größeres Maß an Eigenverantwortung sei nichts einzuwenden. Die Höhe des angedrohten Bußgeldes empfindet er Haus & Grund-Chef aber als deutlich zu hoch: „Gleich mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, ist nicht der richtige Weg“, so Richter. Die Stadt müsse mit gutem Beispiel voran gehen, was die Reinigung von Plätzen und Straßen angehe und die beauftragten Unternehmen kontrollieren, ob diese ihre aus Steuergeldern finanzierte Arbeit korrekt erledigen.

An diesem Punkt stimmt der Verband mit den Bremer Grünen überein. Bremen zahle immerhin pro Jahr rund neun Millionen Euro für die Stadtreinigung und trotzdem seien die Straße nicht sauber, kritisierten sie. Die aus dem Schwäbischen bekannte Kehrwoche sehen die Grünen als das falsche Instrument an: sie könnte dazu führen, dass gute Nachbarschaftsverhältnisse sich verschlechtern, so die Befürchtung. CDU-Bausenator Jens Eckhoff hatte dafür plädiert, das nachbarschaftlich überwachte Fegen einzuführen. ube