greenpeace legt sich ins zeug gegen dieselruß

Blitzschnell verwandelte sich gestern Morgen der Platz vor der SPD-Parteizentrale in eine Krankenstation aus fünf Betten. In der Mitte des Ensembles ein Grabstein mit der Inschrift „Hier ruht ein Verbraucher, der Vertrauen zur Regierung hatte“. Davor ist ein schwarzer Sarg aufgebaut. Am Bug des wie ein Schiff gebauten Willy-Brandt-Hauses prangt ein Mercedesstern. Greenpeace-Aktivisten haben den Balkon erobert und ihn dort montiert. Mit der Inszenierung machten sie auf den „Dieselrußskandal“ aufmerksam. Laut einer Heidelberger Studie sterben in Deutschland jährlich 8.000 Menschen an den Folgen einer Erkrankung durch Ultrafeinstpartikel, die sie mit der Atemluft aufnehmen. Die Partikel entstehen bei der Verbrennung von Dieselkraftstoff. Greenpeace fordert daher, Neufahrzeuge ab sofort nur noch mit Filter zuzulassen. Pro Wagen würde ein Aufpreis von 200 Euro anfallen. „Alle Parteien erkennen die Notwendigkeit eines Pro-Filter-Gesetzes, einzig unser Kanzler blockiert. Schröder macht gemeinsame Sache mit der Autoindustrie“, schimpfte Greenpeace-Sprecher Günter Hubmann. CG FOTO: AP