Döring gesteht Aktien

FDP-Mann gibt zu, Hunzinger-Aktien besessen zu haben. Mit der Umfrage-Affäre habe das überhaupt nichts zu tun

STUTTGART ap ■ Der scheidende baden-württembergische Wirtschaftsminister Walter Döring hat nach eigenem Eingeständnis Anteile am Unternehmen des PR-Beraters Moritz Hunzinger gehalten. Der FDP-Politiker sagte gestern, er habe 1999 insgesamt 50 Aktien gekauft. Döring bestritt aber nachdrücklich, dass zwischen dem Aktienbesitz und der Umfrageaffäre sowie mehreren Spenden Hunzingers an seine Partei ein Zusammenhang bestehen könnte.

Nach Angaben eines Sprechers verkaufte Döring die Aktien später wieder. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ermittelt gegen den 50-Jährigen wegen Verdachts der Vorteilsannahme. Die Korruptionsvorwürfe hatte Döring stets zurückgewiesen. Er wolle deutlich machen, dass er die Aktien nicht geschenkt bekommen habe, so Döring gestern. Er habe zudem noch nie einen Hehl daraus gemacht, Hunzinger seit Jahren zu kennen.

Der Politiker, der wegen der unklaren Finanzierung einer Umfrage des Hunzinger-Tochterunternehmens Flowtex in die Kritik geraten ist, hatte am Freitag überraschend seinen Rücktritt als Minister, als FDP-Landesvorsitzender und als stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei erklärt. Beobachter rechnen nach dem Bekanntwerden der Geschäftsbeziehungen von Döring und Hunzinger damit, dass der Flowtex-Untersuchungsausschuss des Landtags seine Arbeit noch einige Monate fortsetzen wird. Ursprünglich war erwartet worden, dass die Beweisaufnahme des Ausschusses noch vor der Sommerpause beendet sein würde.