Brücke abgebrochen

Helfer wehren sich gegen Abriss von Flüchtlingsdorf in Groß Flottbek. Umsiedlung bremst Integration aus

Aus Protest gegen die Schließung des Flüchtlingsdorfes am Hemmingstedter Weg haben Helfer gestern einen Gruß an die verantwortliche Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) geschickt. Mitglieder der Anwohner-Initiative „Brückenschlag“ nagelten eine an die Senatorin adressierte Paketkarte an das Gemeinschaftshaus der Siedlung, um ihr symbolisch „14 Jahre erfolgreichen Brückenschlags zwischen Nachbarn und Zuwanderern“ zurückzuschicken, wie es auf der Karte heißt. Das als Paradebeispiel gelungener Integrationsarbeit geltende Häuserdorf in Groß Flottbek wird zum 30. Juni geschlossen und abgerissen.

Die Behörde begründet die Schließung mit sinkenden Flüchtlingszahlen. Die rund 350 Bewohner, Flüchtlinge und Spätaussiedler, werden jetzt auf Unterkünfte im Stadtgebiet verteilt. Die Gruppe „Brückenschlag“, die sich mit Schularbeitenhilfe, Deutschunterricht und Teestunden der Bewohner annimmt, wehrt sich massiv gegen den Abriss der 1990 eröffneten Holzsiedlung. Die Bewohner fürchten, in soziale Brennpunkte umgesiedelt zu werden. Mit den Alteingesessenen lebten sie inzwischen „in bereichernder Koexistenz“, so die Helfer. Die Flüchtlingskinder seien in den Schulen wie der Nachbarschaft integriert. Zudem gehöre das Dorf zu den „schönsten Unterkünften“. wei