Gebaute Visitenkarten

Zum Tag der Architektur: Lauter neue Remberti-Kreisel und Einblicke in die Privathäuser Bremer Architekten

Sonntag ist „Tag der Architektur“. Während andernorts Führungen zu relevanten Neubauten üblich sind, begeht Bremen den Tag in musealem Rahmen.

Das Focke-Museum zeigt Entwürfe für die Umgestaltung des Rembertikreisels. Sie entstanden während eines Workshops der Architektenkammer (siehe taz v. 21.6.) und sollten Ostertor und Bahnhofsvorstadt wieder verbinden. Dass dabei das Problem des Verkehrsaufkommens (37.000 Fahrzeuge täglich) mit einer „gewissen Leichtigkeit“ behandelt wurde, bezeichnete Kammer-Vertreter Florian Kommer jetzt als „berechtigte Kritik“. Gleichwohl sei es wichtig, kreative Visionen für diesen „städtebaulichen Unort“ zu entwickeln.

Zum zweiten erweitert das Focke ab Sonntag seine Ausstellung über Bremer Wohnungsbau. Das neue Unterthema: wie die hiesigen Architekten für sich selbst gebaut haben. Dessen öffentliche Präsentation sei ein heikles Thema, sagt Ausstellungsmacher Eberhard Syring, „wir haben relativ viele Absagen bekommen“. Aber immerhin 24 Kollegen konnte er dazu bewegen, ihre Häuser per Foto und Text ausstellen zu lassen.

Dazu kommt jeweils ein Objekt. Das kann ein Trapezblech sein – von Rainer Mielkes Schwachhauser Bunker-Penthouseaufsatz –, ein Kissen oder auch die Vogeltränke in Waschbeton, die sich Walter Sommer (Erbauer des Neustädter Hallenbades) 1966 in den Garten setzte. Klarere Bezüge zwischen Auftrags- und privatem Werk sollen nach Abschluss des Ausstellungsaufbaus zu sehen sein. HB

Eröffnung: Sonntag 11.30 Uhr