Geld für dicke Fenster!

Ein Fünftel des deutschen CO2-Gesamtausstoßes geht auf Kosten der Gebäude. 40 Prozent der Energie werden hierzulande fürs Heizen verwendet – davon geht noch viel zu viel zum Fenster hinaus.

Die beiden Konjunkturpakete der Bundesregierung pumpen zwar schon viel Geld in die ökologische Gebäudesanierung: Die KfW vergibt noch mehr subventionierte Kredite an Hausbesitzer und Häuslebauer, die Mauern und Dächer dämmen oder effiziente Heizungsanlagen einbauen wollen. Die Kommunen bekommen 13,3 Milliarden Euro von Bund und Ländern. Der Löwenanteil davon geht in die energetische Sanierung von Schulen und öffentlichen Gebäuden.

Doch muss das alles sein? Drei Viertel aller Gebäude in Deutschland sind älter als dreißig Jahre – da sind noch viele, viele zugige Fenster auszutauschen und Keller trockenzulegen. Warum nicht statt weiterer zinsverbilligter Kredite gleich Fensterabwrackprämien einführen? Wer eine schöne neue Dreifachverglasung haben will, bekommt 2.500 Euro überwiesen, fertig. Eine feinstaubarme Holzpelletanlage in den Keller? Könnte dem Steuerzahler 3.500 Euro wert sein. Kann man auch staffeln: Wer sich verpflichtet, die Investitionskosten nicht auf die Mieter umzulegen, bekommt noch mehr. Ansonsten darf die Umlage natürlich die Einsparungen bei den Heizungskosten nicht übersteigen.

Selbst das Konjunkturpaket II reicht außerdem nicht, die in Jahrzehnten entstandenen Gammelecken in Schulen und Krankenhäusern neu zu vermauern. Das Bau- und Verkehrsministerium schätzt, dass die Hälfte aller Schulen in einem unzureichenden energetischen Zustand sind: Da geht noch was! Ausgelastet sind die Handwerker noch lange nicht – und durch die vielen öffentlichen Aufträge wird sicherlich auch die Schwarzarbeit abnehmen. UWI