hamburg heute
: „Als ich Judith Hermann hatte“

Jochen Brachmann präsentiert in seinem Salon im Ernst Deutsch Theater zwei Wiener Autoren

taz: Herr Brachmann, ist das Ernst Deutsch Theater die richtige Bühne, um junge Autoren zu präsentieren?

Jochen Brachmann: Das müssen andere beantworten. Ich merke nur, es ist fast immer ausverkauft.

Wer kommt?

Mal mehr Jüngere, mal mehr Ältere. Gelesen wird übrigens nicht auf der Hauptbühne, dahin weichen wir nur manchmal aus, als ich Judith Hermann hatte oder Terézia Mora.

Und wo lesen Sie sonst?

Im Studiobereich, hinter der Bar, man kann auch an der Bar sitzen, und die Stuhlreihen werden durch Bistrotische aufgelockert. Man kann sich Getränke holen, kann die Texte auch mit einem Kugelschreiber vor sich ablegen. Das soll eine salonähnliche Atmosphäre haben.

Auch eine seminarähnliche?

Die Texte werden vorher verteilt und danach besprochen. Auch das Publikum soll sich beteiligen.

Was sagen sie zur Lage der Literatur in Hamburg?

Wenn ich mir die Broschüre „Literatur in Hamburg“ hole – die ist mehrfach aufklapp- und auffaltbar –, denke ich: Alles in Ordnung in Hamburg.

Was erwartet uns heute Abend?

Ein Austria-Spezial mit zwei Wiener Literaten. Xaver Bayer hat bereits drei sehr schöne Romane geschrieben und Reinhard Kaiser-Mühlecker einen Roman, der mich so immens begeistert hat, wie mich selten ein Buch bewegt hat in meinem Leben.

INTERVIEW: MAP

19.30 Uhr, Ernst Deutsch Theater

Fotohinweis:JOCHEN BRACHMANN, 49, Musikwissenschaftler