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Wahlen in Kanada

Die regierenden Liberalen bleiben stärkste Partei, verlieren aber ihre langjährige absolute Mehrheit

OTTAWA/MONTREAL ap/afp ■ Die in Kanada regierenden Liberalen von Ministerpräsident Paul Martin haben bei der Parlamentswahl ihre absolute Mehrheit verloren. Sie bleiben jedoch stärkste Kraft und könnten damit eine Minderheitsregierung bilden – die erste seit 25 Jahren.

Nach Auszählung fast aller Stimmen kamen die Liberalen auf 37 Prozent und stellen damit künftig 135 Abgeordnete im 308 Sitze zählenden Parlament. Für die Konservativen unter dem Vorsitz von Stephen Harper stimmten 29,6 Prozent der Wähler, was 99 Sitzen entspricht – 26 mehr als bei der letzten Wahl.

Trotz dieses Zugewinns war das Ergebnis für Harpers Partei eine Enttäuschung, hatten die Konservativen doch auf einen Machtwechsel gehofft. Eine langjährige Spaltung des rechtsbürgerlichen Lagers hatte entscheidend dazu beigetragen, dass die Liberalen dreimal die Parlamentswahlen klar gewannen.

Die linksliberalen Neuen Demokraten gewannen 15,6 Prozent und können mit 19 Sitzen rechnen. Sie nannten gestern bereits Bedingungen für eine eventuelle Zusammenarbeit mit den Liberalen. Die Partei um Jack Layton auf eine Modernisierung des Gesundheitswesens, die Umsetzung des Kioto-Protokolls in der Klimapolitik und bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Außerdem müssten die Liberalen auf die Unterstützung des geplanten US-Raketenabwehrschildes verzichten, betonte Layton. Bei einer Kooperation würde beiden Parteien jedoch ein Sitz zur Parlamentsmehrheit fehlen.

Der separatistische Bloc Québécois baute seine Position aus. Von den 75 in Quebec vergebenen Sitzen gewann er 54, 21 mehr als bisher. Landesweit entspricht das 12,5 Prozent.

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