Amman bietet Irak Truppen an

Als erstes arabisches Land will Jordanien militärisch unterstützen. In Bagdad geraten zwei Hotels unter Beschuss. Polnische Soldaten entdecken Giftgassprengköpfe

BAGDAD dpa/afp/ap ■ Als erstes arabisches Land ist Jordanien zur Entsendung von Truppen in den Irak bereit. „Wenn der Irak uns direkt um Hilfe bittet, wird es für uns sehr schwer sein, Nein zu sagen“, sagte der jordanische König Abdullah II. im BBC-Interview. In Bagdad wurden am Freitagmorgen zwei Hotels mit Raketen beschossen. Zwei türkische Arbeiter kamen aus der Geiselhaft frei.

Das Angebot des jordanischen Königs wird nach Einschätzung von Beobachtern von der Interimsregierung abgelehnt. Sie hat mehrfach betont, eine Entsendung von Soldaten aus den Nachbarländern sei nicht erwünscht, da sie im Irak eventuell eigene Interessen verfolgten.

Im Zentrum von Bagdad schlug im 10. Stock des von Journalisten bevorzugten Hotels Sheraton ein Geschoss ein. Verletzte gab es nicht. Eine zweite Rakete traf einen Parkplatz nahe dem Hotel Bagdad. Nach Angaben von Wächtern wurden dabei drei Menschen verletzt.

Die beiden Türken wurden laut al-Dschasira freigelassen, nachdem ihre Firma alle Mitarbeiter aus dem Irak abgezogen habe. Danach soll es sich bei den Entführern um Angehörige der Gruppe al-Tauhid handeln, die vorige Woche bereits drei türkische Geiseln freigelassen hatte.

Iraks Exdiktator Saddam Hussein hat bei Verhören während seiner Haft wenig preisgegeben, berichtet die New York Times. Die Amerikaner wollten bei den Verhören vor allem etwas über den Widerstand gegen die Besatzung und die irakischen Waffenprogramme erfahren.

Polnische Soldaten haben laut Pentagonchef Donald Rumsfeld im Irak etwa 16 Gefechtsköpfe mit Senfgas und dem Nervengas Sarin entdeckt. Dies habe sein polnischer Kollege Jerzy Szmajdzinski ihm beim Nato-Gipfel in Istanbul mitgeteilt, sagte Rumsfeld. Die USA hätten gewusst, dass Saddam Hussein solche Waffen besessen und nicht deklariert habe.

Nach Schüssen auf einen irakischen Jungen muss sich ein britischer Soldat vor Gericht verantworten. Das teilte Kronanwalt Lord Goldsmith in London mit. Wegen mutmaßlichen Mordes an einem irakischen Anhänger des radikalen Schiiten Moktada as-Sadr muss sich ein US-Soldat vor der Militärjustiz verantworten. Das Verfahren wird nach Deutschland verlegt.