Bloß nicht verbittern

Bernd Begemann hat einen Film zur „Tapete Records“-Indie-Compilation „Alle müssen mit“ gedreht

„Müssen alle mit“ heißt die Compilation des Hamburger Labels „Tapete Records“, die für sich in Anspruch nimmt, „DAS Indie-Mixtape schlechthin“ zu sein. Die fünfte Ausgabe ist im November erschienen, darauf finden sich neben den Etablierten wie „Tocotronic“, „Superpunk“ oder „Kettcar“ auch Neueres wie die Elektronikkollaboration „Bratze“, bestehend aus ClickClickDecker und „Der Tante Renate“, oder die jungen Wilden „1000 Robota“. Dazu kommt eine Bonus-CD mit 12 Raritäten und Unveröffentlichtem. Und ein Film.

Den hat Bernd Begemann gedreht. Die Kamera hatte zwar jemand anderes in der Hand, aber davor wird der Indie-Entertainer zum Fragensteller. Was machen eigentlich MusikerInnen wie Rocko Schamoni, Schorsch Kamerun oder „Klee“ den ganzen Tag? Leben sie von ihrer Musik? Und wenn ja, wie? Und was soll das alles?

Bei „Tapete Records“ hat man nach der Lektüre von „Wie schneide ich einen Dokumentarfilm“ höchstselbst die 10 Stunden Material komprimiert – nachdem das Werk acht Monate beim beauftragten Regisseur verschwunden war. Im Endprodukt fehlt dann zwar, wie „Klee“ bekifft im Tourbus über Bonbons debattieren. Wesentlicheres ist dafür drin geblieben: Von der „Lassie Singers“-Sängerin Christiane Rösinger erfährt man nämlich, dass das Wichtigste ohnehin ist, nicht zu verbittern.MATT

Do, 5. 2., 20 Uhr, Lichtmess, Gaußstraße 25