Ehrenamtliche sollen weiter betreut werden

Die abschließende Konferenz zur „Lernallianz Ruhrgebiet“, die das bürgerliche Engagement im Ruhrgebiet fördern soll, will dem Ehrenamt mehr Anerkennung verschaffen. Dafür wollen die beteiligten Städte Strategien entwickeln

MÜLHEIM taz ■ Gestern wurden in Mülheim die Ergebnisse der „Lernallianz im Ruhrgebiet“, eine Initiative der Städte Mülheim, Essen und Oberhausen zur Förderung der ehrenamtlichen Tätigkeit, vorgestellt. Zudem veröffentlichte die Allianz zum Abschluss des zweijährigen Projekts zehn Thesen, wie die Arbeit in Zukunft aussehen könnte. Deren letzte: „Die Anerkennungskultur bleibt eine öffentliche Aufgabe, d. h. eine Aufgabe der Politik und gewählter Repräsentanten.“

So betonten gestern auf einer Pressekonferenz in Mülheim öffentliche Akteure die Wichtigkeit des vom Land NRW und der Projekt Ruhr mit 250.000 Euro finanzierten Projekts. Eckart Pankoke, am Projekt beteiligter Soziologe an der Universität Duisburg-Essen, machte deutlich, worauf es den öffentlichen Akteuren bei der Förderung des Bürgerengagements ankommt: „Die Qualifikation für das Ehrenamt ist wichtig“. So müssten sich zukünftig Vereine zur Selbsthilfe damit auseinander setzen, Gesundheitspolitik zu machen, Bürgervereine würden mit Marketingaufgaben konfrontiert, sagt Pankoke. „Die Herausforderungen sind anspruchsvoller geworden“, sagt Pankoke.

Dagmar Mühlenfeld, SPD-Oberbürgermeisterin in Mülheim und Vorstandsmitglied im Verein Centrum für Bürgerschaftliches Engagement (CBE), sagt, es brauche politische Entscheidungsträger, um dem Bürgerengagement in Richtung zivilgesellschaftlicher Entwicklung Aufmerksamkeit zu geben. „Und deshalb freue ich mich, dass Ministerpräsident Peer Steinbrück dieses strategische Handlungsfeld erkannt hat“, sagt Mühlenfeld.

Und Pankoke ergänzt: „Das das Arbeitsministerium unser Projekt fördert, zeigt unsere überregionale Bedeutung.“ Ob es in den zwei Jahren Anfragen von Akteuren außerhalb der beteiligten Städte gegeben habe? „Die Fördermittel waren ja auf Mülheim, Essen und Oberhausen begrenzt“, sagt Pankoke, jedoch habe es Anfragen von Ausländervereinen gegeben.

Zudem zeigten die Zugriffe auf die Website, dass es durchaus ein reges Interesse am Projekt „Engagement zieht Kreise“ gebe, sagt Mühlenfeld. Nur die Website will der Mülheimer Oberbürgermeisterin nicht mehr einfallen: „Da müssen Sie mal über die NRW-Seite gehen.“ Da war das, was Pankoke zu Anfang sagte, schon wieder weit weg: „Die Selbstevaluation ist für die Akteure des bürgerschaftlichen Engagements ganz wichtig.“

ELMAR KOK